Call for Papers: Mehrsprachigkeit im Fremdsprachenunterricht

Mehrsprachigkeit im Fremdsprachenunterricht

Unterrichtskonzepte, Methoden und Materialien

Tagung an der Universität Innsbruck
16.1. – 17.1.2025

Schulischer Fremdsprachenunterricht befindet sich häufig in einem Spannungsverhältnis zwischen der lebensweltlichen Mehrsprachigkeit der Schüler:innen, den neueren Lehrplänen, welche die Entwicklung mehrsprachiger und interkultureller Kompetenzen betonen, und einem den Einzelsprachen verpflichteten Fremdsprachenunterricht. Das sprachliche Potenzial der Lernenden wird nicht immer zu Genüge genutzt, obgleich durch die Vernetzung von Sprachen Synergien und Transfermöglichkeiten entstehen, die im Sinne der Mehrsprachigkeitsdidaktik ein vertieftes und effizientes Sprachenlernen ermöglichen. Fremdsprachenlehrpersonen zeigen sich mehrheitlich offen
gegenüber Mehrsprachigkeitsdidaktik, geben jedoch an, diese nicht systematisch zu nutzen (Bredthauer & Engfer, 2018; Daryai-Hansen et al., 2019). Als Hauptgründe nennen die Lehrpersonen Zeitmangel und fehlende Kompetenz in den entsprechenden Sprachen. Genau hier hat das Erasmus + geförderte Projekt Mehrsprachigkeitsfördernde Module für den Fremdsprachenunterricht (MEMO) – Beispiele für einen sprachen- und kulturensensiblen Anfangsunterricht Französisch angesetzt, indem lehrwerkunabhängige Materialien für einen mehrsprachigen Französischunterricht in einem länderübergreifenden Zusammenschluss entwickelt, im Schulkontext erprobt und anschließend überarbeitet wurden. Sämtliche Produkte dieses Projektes leisten einen Beitrag zur Förderung der mehrsprachigen und interkulturellen Kompetenzen von Lehrpersonen und Schüler:innen sowie zur Förderung eines mehrsprachig ausgerichteten Fremdsprachenunterrichts.

Ziel dieser Tagung ist es, in Vorträgen und Workshops das vorliegende Projekt sowie insbesondere die im Rahmen des Projekts durchgeführten länderübergreifenden Lehrwerkanalysen, die international erprobten Unterrichtsmaterialien sowie ein für Fremdsprachenlehrpersonen entwickeltes Weiterbildungsmodul zur Mehrsprachigkeitsdidaktik vorzustellen und im Hinblick auf die Nutzung in anderen Kontexten zu diskutieren. Darüber hinaus soll auf der Tagung Raum für die Vorstellung und den Austausch ähnlicher und weiterführender Arbeiten gegeben werden, wie beispielsweise innovative Konzepte für einen mehrsprachigkeitsorientierten Unterricht, mehrsprachigkeitsorientierte Materialien für weitere Schulfremdsprachen, neue Aufgabenformate und Möglichkeiten zum Einbezug von Herkunftssprachen. In diesem Sinne wird die Tagung mit einem Vortrag von Prof. Dr. Christian Ollivier (Université de La Réunion) mit dem Titel: „Lehrende und Mehrsprachigkeitsdidaktik –
Einstellungen, Praktiken und digitale Perspektiven eröffnet.

Das Tagungsteam lädt herzlich sowohl Fremdsprachendidaktiker:innen als auch Fremdsprachenlehrpersonen zum Austausch über das MEMO-Projekt und die entwickelten Unterrichtsmaterialien ein. Eigene Beiträge sind herzlich willkommen.

Hier geht es zum Call