20. bis 21. November 2015, Universität Salzburg
Die 6. ÖGSD Tagung, an der rund 250 Sprachendidaktiker_innen, Sprachenforscher_innen, Sprachenlehrer_innen und Lehramtsstudierende aus 23 Ländern teilnahmen, fand vom 20. – 21. November 2015 an der Universität Salzburg statt und wurde unter der Leitung von Michaela Rückl von der Arge Didaktik des Fremdsprachenunterrichts des Fachbereichs Romanistik in Kooperation mit der School of Education und dem Sprachenzentrum der Universität Salzburg organisiert.
Sie widmete sich den gesellschaftspolitischen Anforderungen eines modernen Europas, in dem kulturelle Vielfalt und Mehrsprachigkeit nicht nur als Innovations- und Entwicklungspotenzial gesehen werden, sondern als „Trumpfkarte Europas“ (Mitteilung der Europäischen Kommission 2008). Unter dem Leitthema „Sprachen und Kulturen: vermitteln und vernetzen“ wurden sprachendidaktische Konzepte und Modelle vorgestellt und diskutiert, die das Potenzial haben, mehrsprachige Handlungskompetenz und interkulturelle Kommunikationskompetenz in der Unterrichtsrealität stärker zu fördern.
Die vielfältigen Beiträge gingen der Schlüsselfrage nach, wie (fremd-)sprachliche Lehr-/Lernprozesse in der Unterrichtspraxis gestaltet werden können, um allen Schülerinnen und Schülern diese „Trumpfkarte“ in die Hand zu geben. Sie beleuchteten dabei bewährte und innovative Konzepte und Modelle aus theoretischer, empirischer und unterrichtspraktischer Sicht, gaben Einblick in laufende Forschungs- und Entwicklungsarbeiten und stellten Projekte aus der Unterrichtspraxis vor. Die zentralen Handlungsfelder betrafen: Interkulturalität – Vernetzten (Fremd-)Sprachenerwerb – Lehrer_innenbildung – Lehrwerkforschung. Das Begleitprogramm präsentierte eine weniger bekannte Facette von Salzburg, die der Migrationsstadt.
Der Rektor der Universität Salzburg, Heinrich Schmidinger, betonte in seiner Eröffnungsrede den hohen Stellenwert dieser international und intersektorial aufgestellten Tagung für die Universität Salzburg, deren Kultur- und Gesellschaftswissenschaftliche Fakultät, als größte Fakultät, stark philologisch orientiert ist, was eine ihrer profilgebenden Stärken ausmacht. Zudem gehört der Ausbau einer forschungsbasierten Fachdidaktik zu den größten Ausbauprojekten der Universität. In Salzburg, einer Stadt, die im Zentrum Europas sein will, ist Mehrsprachigkeit ein prominentes Thema, dem auch der Schwerpunkt „Europastudien“ Rechnung trägt. Barbara Hinger verwies als Obfrau der ÖGSD auf die Bedeutung der Universität Salzburg für die Sprachendidaktik, da es an dieser Universität u.a. durch die Studienergänzung „Mehrsprachigkeit“ auf beeindruckende Weise gelingt, mehrsprachige Ansätze zu verankern und darüber hinaus sprachendidaktische Forschung und Praxis miteinander zu verbinden.
(© für alle Fotos: Rachele Moriggi)
Michaela Rückl (Hrsg.) (2016): Sprachen und Kulturen: vermitteln und vernetzen. Beiträge zu Mehrsprachigkeit und Inter-/Transkulturalität im Unterricht, in Lehrwerken und in der Lehrer/innen/bildung. Münster: Waxmann.